Das Smartphone als Dashcam – Diese Dinge sollten Sie beachten

Mit einer Dashcam lässt sich das Verkehrsgeschehen detailgetreu dokumentieren sowie ein möglicher Unfallhergang genauestens nachvollziehen. Sofern Sie jedoch die mit der Dashcam einhergehenden Anschaffungskosten umgehen möchten, können Sie an dieser Stelle auch Ihr Smartphone mit der richtigen Technik sinnvoll aufwerten. Wir verraten Ihnen heute, wie Sie Ihre Fahrten mit dem Smartphone sinnvoll dokumentieren können und welche rechtlichen Besonderheiten Sie berücksichtigen sollten.

Eine Dashcam liefert Ihnen wertvolles Beweismaterial

Bei einer Dashcam handelt es sich um eine spezielle Autokamera, die immer dann mit einer Aufzeichnung beginnt, wenn der eingebaute Sensor eine Erschütterung des Fahrzeugs wahrnimmt. Dank einem zusätzlichen Parksensor sowie einem praktischen Nachtmodus leistet eine Dashcam zudem auch im Bereich des Diebstahlschutzes sehr gute Dienste. Dennoch wurde der Einsatz eine Dashcam lange Zeit kritisiert, die die fortwährenden Aufzeichnungen anderer Verkehrsteilnehmer als unzulässig gelten.

Im Jahre 2018 beschloss jedoch der Bundesgerichtshof in einem Urteil, dass die Aufnahmen einer Dashcam als Beweismaterial für einen Unfallhergang genutzt werden dürfen. Wenn auch eine Dashcam mit einem Preis von rund zwanzig bis hundert Euro vergleichsweise günstig ausfällt, so lässt sie sich jedoch mit dem passendem Equipment auch durch ein Smartphone ersetzen. Durch die fortwährenden technischen Fortschritte stehen moderne Smartphones in Sachen Bild- und Videoqualität einer normalen Dashcam in nichts nach.

Videoaufzeichnungen starten und verwalten mit der richtigen App

Bevor Sie Ihr Smartphone jedoch als Autokamera einsetzen können, benötigen Sie eine passende App, mit der Sie die Aufnahme während der Fahrt starten und sichern können. An dieser Stelle empfehlen wir Ihnen kostenfreie Apps, wie beispielsweise „AutoGuard Dash Cam“, „AI Dashcam“, oder „Smart Dash Cam“, die mit einer intuitiven Benutzeroberfläche sowie nützlichen Funktionen ausgestattet sind.

So lassen sich mit diesen Apps mitunter Videos aufnehmen, die GPS-Daten erfassen sowie die Qualität der Aufnahmen anpassen. Im Gegensatz zu einer normalen Dashcam, die mit einem eingebauten Sensor arbeitet, wird die Aufnahme bei einem Smartphone jedoch erst dann gestartet, wenn Sie den Aufnahme-Button der jeweiligen App nutzen. In der Regel werden die Videos anschließend an dem von Ihnen ausgewählten Speicherort abgelegt und können dort verwaltet werden.

Für die Erweiterung der Speicherkapazität eignet sich zudem der Einsatz einer entsprechenden SD-Speicherkarte. Das Smartphone selbst wird mit einer passenden Saugnapfhalterung an der Windschutzscheibe bzw. dem Armaturenbrett angebracht, wobei die Position so gewählt werden sollte, dass das Smartphone Ihre Sicht nicht beeinträchtigt. Beachten Sie zudem, dass das Smartphone durchgehend mit Strom versorgt werden muss und daher ein entsprechendes USB-Ladekabel keinesfalls fehlen sollte.

Beachten Sie die rechtlichen Bestimmungen

Wenn auch der Einsatz einer Dashcam hierzulande erlaubt ist, so ist die dauerhafte Speicherung des Bildmaterials untersagt. Zudem sollte die Dashcam bzw. das Smartphone keinesfalls im Dauerbetrieb arbeiten, sondern das Geschehen nur in wichtigen Situationen aufzeichnen. Andernfalls würden Sie gegen die Datenschutzbestimmungen verstoßen, die das dauerhafte Filmen fremder Personen sowie Kennzeichen strikt untersagt. Letztlich obliegt es immer dem Gericht selbst, ob die vorliegenden Videoaufzeichnungen als Beweismittel verwertbar sind oder nicht. Reisende sollten weiterhin berücksichtigen, dass der Einsatz einer Dashcam in anderen Ländern mitunter verboten ist und mit entsprechenden Bußgeldern geahndet werden kann. Auch in technischer Hinsicht sind bei der Nutzung eines Smartphones einzelne Abstriche zu verzeichnen.

So verfügen Smartphones als auch die relevanten Apps nicht über die Möglichkeit, eine Aufzeichnung nur im Falle einer Erschütterung zu starten. Die Aufnahme muss daher bei der Verwendung eines Smartphones per Hand gestartet sowie wieder gestoppt werden. Auch in Bezug auf einen möglichen Nachtmodus können Smartphones häufig nicht mit der Technik einer modernen Dashcam mithalten.

Fazit: Das Smartphone als sinnvolle Alternative zur Dashcam

Eine Dashcam erfüllt eine wichtige Funktion und liefert Ihnen im Falle eines Rechtsstreits wichtiges Beweismaterial. Sofern Sie sich die Kosten für eine zusätzliche Kamera jedoch sparen möchten, finden Sie in einem Smartphone samt passender App eine praktische Alternative. Dennoch sollten Sie sich im Vorfeld mit den Richtlinien des Datenschutzgesetzes vertraut machen, sodass Sie bei der Nutzung einer Dashcam auf der sicheren Seite sind.